Samstag, früh morgens, ging die Reise los und ich flog nach Brasilía. Bei brasilianischen BilligFlügen kann man nicht immer davon ausgehen, dass man etwas zu Essen bekommt, geschweige denn etwas zu trinken, ohne das extra zahlen zu müssen. Mit nur einem überteuertem Kaffee im Magen, bin ich in Brasilía angekommen, wurde dort von meiner Gastmutter abgeholt (sie ist schon ein paar Tage eher geflogen, wegen einem Kurs) und habe dann noch tapfer bis zum Mittagessen im Hotel durchgehalten.
Nachmittags holte uns dann eine Freundin meiner Gastmutter, die hier wohnt, ab und zeigte uns die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Die Gründung der Hauptstadt war in 1960 und damit ist sie gerade mal 55 Jahre alt. Von Anfang an wurde alles geplant und organisiert, was ja eigentlich gar nicht so das Ding der Brasilianer ist, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mir als Deutsche ging da wahrlich das Herz auf, bei so einer organisierten und zivilisierten Stadt. Brasília liegt im Zentrum des Landes und hat von oben die Form eines Flugzeuges "plano Piloto" genannt und so haben auch die Adressen die Namen der Flugzeugteile. Unser Hotel z.B. lag im Südflügel.
Die junge Stadt ist super modern und die Architekten haben aus jedem Gebäude ein Kunstwerk geschaffen. Ich war sehr fasziniert, denn der Unterschied zu Salvador ist riesig, sodass ich das Gefühl hatte in ein ganz anderes Land geflogen zu sein. Alles ist Modern, es gibt viel Platz viele Parks und viel Grün, es ist ordentlich und sauber, kaum Verkehr und ich habe mich sehr sicher gefühlt. Man sieht keine Favela weit und breit.
In der Stadt an sich lebt nämlich nur die Mittel- und Oberschicht. Die Unterschicht, unter denen viele aus dem Nordosten sind und unter anderem die Stadt mit erbaut haben, leben in so genannten Satellitenstädten, weiter entfernt und isoliert. Oft sind die Menschen dort ohne Arbeit und leben teilweise noch in größerer Armut als in anderen Favelas in Brasilien. Für den Tourist ist das natürlich nicht sichtbar und deswegen hatte ich mich auch sehr gewundert, aber in Brasilen kann keine Metropole ohne Favela existieren.
Während den nur zwei Tagen die ich in der Hauptstadt verbracht habe, konnte ich doch viel von der Stadt sehen und war sehr begeistert. Fast alle Sehenswürdigkeiten konnte ich besichtigen, habe Kirchen, Tempel, Museen, das Haus der Präsidentin besucht, den Ausblick vom Fernsehturm genossen und unzählige Fotos gemacht. Gelohnt hat sich der weite Weg auf jeden Fall!
Nachdem wir die letzte Sehenswürdigkeit besucht hatten, ging die Reise auch schon weiter nach Belo Horizonte... Fortsetzung folgt ;)
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Hailey