Mittwoch, 4. Februar 2015

Rio de Janeiro

Wie im letzten Post angekündigt war ich die ganze letzte Woche in der Stadt der Städte - Rio de Janeiro!! Mit einem Mini-Austausch konnte ich eine Woche lang bei einer Familie von AFS wohnen.

Tag 1
Morgens um 3:30 musste ich aufstehen, um meinen Flieger noch rechtzeitig zu erwischen. Die Sonne war gerade aufgegangen, während ich über den Wolken Richtung Süden Flog. Am Flughafen holten mich dann zwei AFS Freiwillige ab und brachten mich erst ein Mal zu meiner Gastfamilie, die mich für diese Woche aufgenommen hatte. Die Familie wohnt in einem Apartment an der Lagoa im Süden und auch schönstem Teil der Stadt. Weil ich erst gegen Mittag dort angekommen bin und außer dem kleinen Snack im Flugzeug noch nichts gegessen hatte, gab es für mich erstmal was zu essen. Nachdem ich dann alle meine Sachen ausgepackt hatte bin ich eingeschlafen und wurde gegen Nachmittag dann geweckt weil wir noch zum Strand gehen wollten. Anschließend sind wir dann noch ihre eine Tochter besuchen gegangen und haben auch bei ihr Abend gegessen. Danach ging es noch zu einem Treffen mit all den anderen Austauschschülern, die wie ich für eine Woche nach Rio gekommen sind. Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, USA und Türkei waren mit dabei und noch einige Freiwillige von AFS.

Vilas do Atlantico/Lauro de Freitas von oben
Tag 2
Für diesen Tag stand der Zuckerhut (Pão de Açúcar) auf dem Programm. Und weil es nicht schon heiß genug war, sind wir den Berg hoch gelaufen (bzw. eher geklettert) statt die Seilbahn zu nehmen. Nach einer Stunde bergauf waren wir oben und es hat sich wirklich gelohnt, denn die Aussicht ist wunderbar - man konnte die ganze Stadt sehen! Den Rest des Tages waren wir in einem Shopping-Center, sind in einen Park gegangen und zum Schluss noch in eine Bar und haben dort Pizza gegessen.



Tag 3
Mit der AFS-Gruppe bin ich in den botanischen Garten gegangen, welcher schon 1808 gegründet wurde. Neben zahlreichen Palmen, Orchideen und Fleischfressenden Pflanzen findet man dort auch noch einige vom aussterben bedrohte Exemplare.

Für abends habe ich mich dann mit Nicci, ihrer Gastschwester und ein paar ihrer Freundinnen verabredet, weil im Zentrum von Rio ein Elektromusik Festival stattfand. Und weil sonst auf brasilianischen Partys alles andere als elektronische Musik läuft, wollte ich mir das auf keinen Fall entgehen lassen. Meine Gastmutter hat mich dann noch zur Metro gebracht. Von dort aus musste ich dann allein den Weg zum Haus der Gastfamilie von Nicci finden, was allerdings in einer mir völlig unbekannten Stadt im Dunkeln nicht so einfach ist. Als ich auf der Metro ausgestiegen bin, lief ich ersteinmal in die völlig falsche Richtung, eine ziemlich dunkle Gasse entlang. Irgendwann sprach mich auf meinem Weg dann ein Hotelangestellter an, der eben Feierabend gemacht hat, ob ich mich verlaufen hatte. Erst dann stellte ich fest, dass ich hier falsch bin und er konnte mir zum Glück den richtigen Weg erklären. Viel zu spät erreichte ich dann die Straße und habe dann noch eine halbe Ewigkeit nach dem Apartment gesucht, weil die Hausnummern hier auch keine Ordnung haben, aber habe es in letzter Minute dann doch noch gefunden. Sich nachts in Rio de Janeiro zu verlaufen ist ganz schön gruselig.
Kaum war ich dor,t holte uns dann ein Taxi ab und brachte uns zu dem Festival. Der Mix aus brasilianischer und elektronischer Musik ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber Spaß hatte ich trotz der ganzen Aufregung davor trotzdem.


Tag 4
Mit der ganzen Familie haben wir zusammen gefrühstückt und sind anschließend in ein nahgelegenes Naturgebiet auf einem der Berge in Rio gegangen. Von dem Aussichtspunkt zu dem Wir gelaufen sind, hatte man wieder eine tolle Aussicht auf die Stadt.
Nachmittags bin ich zusammen mit meiner Gastmutter auf die "Feira Hippie" (ähnlich wie ein Flohmarkt mit sehr vielen handgefertigten Sachen) gegangen und den Sonnenuntergang haben wir uns dann später noch am Strand angesehen. Weil es hier wirklich unglaublich heiß ist (meistens über 40°C), sind wir, bevor wir zurück nach Hause gelaufen sind, noch im Meer schwimmen gegangen.



Tag 5
Mit all den anderen Austauschschülern habe ich mir das Stadtzentrum angesehen. Wir waren im besten Restaurant der Stadt, aber ohne etwas zu essen, haben uns ein kleines Museum über die Kolonialzeit Brasiliens angeschaut und haben den Sitz der Politker besucht. Mit einem Boot sind wir später zu einer Insel gefahren, haben dann dort Mittag gegessen und konnten uns vom vielen Laufen ein bisschen erholen.



Tag 6
Weil ich mir gewünscht hatte, einmal das Maracana-Stadion zu besuchen, ist meine Gastfamilie mit mir dort hin gegangen. Ich bin ja sonst kein großer Fußballfan aber auf den Weltmeistertitel den sich Deutschland im letzten Jahr in genau diesem Stadion geholt hat, bin ich doch ziemlich stolz.




Tag 7
Die Copacabana ist wohl der berühmteste Strand in ganz Brasilien und genau dort habe ich meinen letzten richtigen Tag in Rio verbracht. Am einen Ende des Strandes liegt die Militärbasis der Stadt "Forte de Copacabana", welche früher zur Verteidigung der Stadt diente. Heute ist dort ein Museum über die Geschichte und Armee Brasiliens. Ich fand das sehr interessant, weil  in deutschen Schulen ja nichts darüber gelehrt wird. Danach sind wir nocheinmal im Meer baden gewesen, während die Sonne gerade unterging.



Tag 8
Vormittags war ich noch ein letztes mal am Strand, denn nach dem Mittagessen musste ich dann leider schon wieder meine Sachen zusammen packen. Die Woche verging einfach viel zu schnell.
Nach einem letzten Essen mit meiner Gastfamilie aus Rio, wurde ich dann zum Flughafen gebracht. Ich hatte so schon über zwei Stunden auf dem Flughafen gewartet, weil ich viel zu früh dort war und dann erfüllte auch noch mein Flugzeug das Klischee der Brasilianer und kam zu spät, sodass dann totales Chaos herrschte und ich die Ansage, dass ich mein Gate wechseln muss total überhörte. Ich hatte mich aber im Wartebereich schon mit jemandem unterhalten, der mit dem gleichen Flieger wie ich auf dem Weg nach Salvador war, und mir weitergeholfen hat.
Nach dem zweistündigem Flug, holte mich mein Gastvater dann ab und sagte mir, dass er mich in dieser Woche ziemlich vermisst hatte.





Diese Woche wird ganz bestimmt unvergesslich bleiben und ich denke ich habe das Beste aus dieser doch recht kurzen Zeit gemacht. Rio de Janeiro ist ganz anders, als das, was ich aus Bahia kenne - ein bisschen europäischer, sodass es mich auch an Deutschland erinnerte. Ich habe mich in Rio auch nicht mehr wie die einzige Blondine weit und breit gefühlt und konnte ein paar mehr Freiheiten genießen, sodass ich am liebsten gar nicht mehr weg wollte.

Alles Liebe,
Lena

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