Dienstag, 12. August 2014

Erste Tage, Eindrücke, Begegnungen, Erlebnisse

Oi, meu Amigos!

Es tut mir Leid, dass ich mich jetzt so lange nicht gemeldet habe, aber hier ist einfach so viel los, dass ich nicht die Zeit hatte alles aufzuschreiben, was ich bisher erlebt hatte.

Am 7. August waren wir dann also überpünktlich - wie typisch deutsch - am Frankfurter Flughafen und trafen nach und nach auf die anderen Austauschüler. Manchmal hatte ich das Gefühl, meine Eltern sind noch aufgeregter, als ich selbst. Wir hatten nur knapp 10 Minuten Zeit um unsere Eltern und Freunde noch ein letztes Mal in die Arme zu nehmen und uns zu verabschieden, dann ging es los. Beim Einchecken zitterten mir noch ganz schön die Hände, weil ich knapp 2kg Übergepäck in meinem Koffer hatte, aber AFS hatte uns da ganz umsonst Angst gemacht und ich bekam mein Ticket ohne Probleme. Die Zeit am Flughafen verging ganz schnell, woran unsere Aufregung sicher nicht unschuldig war. Diejenigen, die schon vorher spekuliert hatten, dass wir mit der Fanhansa fliegen werden, sollten auch Recht behalten, denn ein wenig später saßen wir alle zusammen in dem Flugzeug, mit dem auch die Fußballfans von der WM in Brasilien geflogen sind. In der Luft gab es dann gegen 1 Uhr Abendessen und danach ging das Licht aus und im Gegensatz zu allen anderen habe ich kein Auge zu bekommen. Wie man in Flugzeugen schlafen soll ist und bleibt für mich ein Rätsel. Dafür hatte ich dann genug Zeit alle möglichen Filme zu schauen, die die Lufthansa zu bieten hat.  Nach 12 Stunden in der Luft landeten wir dann noch einen Blick das Cockpit werfen und hatten noch etwas Zeit zusammen. Ich war dann eine der Ersten, die weiterfliegen konnte. Zusammen mit einer weiteren Deutschen, einem Dänen und einem Amerikaner ging die Reise weiter nach Salvador, wo ich dachte vielleicht etwas schlafen zu können... ein schreiendas Baby hatte da andere Pläne. Tot müde kam ich dann in Salvador an, holte meinen Koffer und wurde von meiner Gastschwester, ihrer besten Freundin und dem ganzen AFS-Komitee begrüßt. 
Zusammen fuhren wir in mein neues Zuhause, wo ich dann auch den Rest der Familie kennenlernte, Lasange aß und ein bisschen von meiner Reise berichtete. Etwas später wurde mir die Stadt gezeigt und nach dem Abendessen, konnte ich nach bestimmt 40 Stunden ohne Schlaf endlich ins Bett. 

Mit der Fanhansa nach Sao Paulo!

Einmal um die Welt...

Im Cockpit ...
... der Fanhansa!!!





Über den Wolken..auf dem Weg nach Salvador


Am nächsten Tag bekam ich meinen Jetlag zu spüren. Ich wachte ziemlich zeitig auf und war dann natürlich auch müde, aber da muss ich durch. Vormittags begleitete ich meine Gastschwester in die Stadt, weil sie zum Arzt musste. Wir mussten mit dem Bus dort hin fahren - in Brasilien ist das immer ein kleines Abendteuer, denn die Straßen sind nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Wenn man sich hier nicht festhält, sitzt man schnell mal neben dem Sitz. Zwischen durch steigen immer wieder Straßenhändler ein, die Bonbons, Früchte, Chips und sogar Zahnbürsten verkaufen wollen und dann war da noch der Typ, der so geblendet von meinen blonden Haaren war, dass er meinte Nummer haben wollte. Bekommen hat er sie natürlich nicht. Dann trafen wir einige Ihrer Freunde in der Stadt und sind dann mit 7 Leuten in einem Auto zu einer ihrer Freundinnen gefahren, um dort Mittag zu essen, brasilianische Musik zu hören, viiiiele Fotos zu machen und den schönen Ausblick über das Tal zu genießen. Der eine kleine Junge hatte sogar extra Brigadeiros für mich gemacht. Von den Gesprächen hatte ich kaum was verstanden. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man weiß, dass alle über einen reden, aber man selbst nichts davon mitbekommt oder mitreden kann. Später,als wir wieder zu Hause waren wurde ich noch der halben Nachbarschaft vorgestellt und dann war der erste Richtige Tag in Brasilien auch schon zu Ende. 




Sonntag habe ich bis 12 Uhr geschlafen - etwas Schlaf nach zu holen war dringend nötig, denn die vergangenden Tage waren mehr als Anstrengend. Nachmittags wurde ich zu Freunden meiner Gastschwester mitgenommen. Die Gastfreundschaft der Brasilianer ist wirklich beeindruckend. Egal, zu wem ich hier gehe, ich bin immer Willkommen und jeder will mit mir reden oder bietet mir essen an. (ohh ich werde fett sein, wenn ich zurück komme :D ). Die Familie bei der ich war hatte 12 Hunde und wenn dann der Fernseher läuft, brasilianische Musik spielt, alle außer ich selbst Portugiesisch reden und 12 Hunde auch noch etwas zu sagen haben, bekommt man solche Kopfschmerzen, dass man sich schon nach der Ruhe sehnt, die einen im kuschligen Bett erwartet.


Eigentlich wäre der Montag mein erster Schultag gewesen, aber hier war irgendein besonderer Tag, so dass ich frei hatte und den Vormittag mit meiner Tante und meinem Cousin verbringen konnte, um dann Nachmittags mit ihnen das erste Mal zum Strand zu gehen. Das Meer ist nur knapp 15 Minuten Fußweg von meinem Haus entfernt. Der Blick ist wirklich überwältigend und das Meer ganz warm. Überall wachsen Palmen und Kakteen, ganz anders, als an der heimischen Ostsee. Werdet blos nicht neidisch, wenn ihr jetzt die Bilder seht!! 





 
Ich bin froh sagen zu können, gut angekommen zu sein und dass sich meine Familie so herzlich aufgenommen hat, dass ich mich gut einleben und die ersten Tage genießen konnte. Ich sage immer, wenn mich jemand fragt, wie es hier ist :"Es ist nicht besser oder schlechter - es ist einfach anders!"

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine ersten Tage hier geben - auch wenn es doch eher die Aufzählung meiner Tagesabläufe war. 

Alles Liebe und bis bald 
Lena

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